Ehemaliger Bienengarten

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Die Bienengarten-Lichtung 2005


Die Lichtung, auf der sich der Bienengarten befand,
im Frühling 2005



In [Arnim 1992] steht u.a. Folgendes zur Waldbienenzucht:

Die wohl älteste organisierte Nebennutzung des Waldes trat uns in der Waldbienenzucht entgegen. Sie lieferte über Jahrhunderte das begehrte Wachs für Wachskerzen und das bis ins 16. Jahrhundert einzige Süßungsmittel, den unentbehrlichen Honig.
...
Nach Leskes Reisebericht gab es 1782 in der Herrschaft rund 7000 Beutkiefern. Die Revision der Muskauer Zeidlermaße von 1786 konnte nur 2421 Beutbäume feststellen, von denen 1984 wirklich brauchbar und nur 51 tatsächlich von Bienen bewohnt waren. Das Ende der Waldbienenzucht schien besiegelt.
...
über die durchschnittlichen Erträge eines Bienenstocks liegen widersprüchliche Angaben vor, obwohl sehr wahrscheinlich der Ertrag eines Honigbaumes den eines neuzeitlichen Bienenstocks um das zehn- bis zwanzigfache überstieg. Gelegentlich enthielt ein Beutbaum auch zwei oder mehr Beuten, Bienenwohnungen, künstlich ausgehauene Höhlungen, meist in starken Kiefernstämmen, die man ihres Wipfels beraubte. Die ausgehauene Beute verschloß sodann der Zeidler bis auf ein Flugloch, um es im Juni oder Juli, zur Schwarmzeit der Waldbienen mit einer geheimgehaltenen Bienensalbe oder "Bienenschminke" zu bestreichen, die den wilden Bienenschwarm anlocken sollte. Die Muskauer Waldbienenzucht erfuhr ihren Zugang nur durch eingefangene Bienenschwärme.

1766 gründete sich in Klein-Bautzen die "Oekonomische Bienengesellschaft in der Oberlausitz", deren Sitz 1797 nach Muskau verlegt wurde.

... 1797 überließ ihr Graf Ludwig Pückler für den projektierten Bienengarten ein großes Grundstück oberhalb von Sagar im Neißetal. 1802 bestätigte er, daß "die edle Gesellschaft, so lange sie hier ihren Sitz behält, hinfüro von Berichtigung des Zinses frei sein soll, auch die Nachfolger in hiesiger Herrschaft denselben nicht fordern können" und daß er auf das mit einem Haus bebaute, 8 Morgen große Grundstück des Bienengartens ausdrücklich verzichte.
[Arnim 1992]

Die Stelle, an der sich früher der Bienengarten befand, liegt gegenüber der Schrot-Mündung (siehe Oder-Neiße-Radweg, Ziffer 4) und gehört noch zur Gemarkung Sagar. Das oben erwähnte Haus war noch bis in die 50er Jahre von einem gewissen Smolka bewohnt, heute sieht man dort nur noch die Reste einer Ruine. Auch in [Pohl 1924] wird der Bienengarten erwähnt:

"Bei Sagar lag früher der große Bienengarten der Muskauer Bienengesellschaft, wo 100 Bienenstöcke von einem Bienenvater beaufsichtigt wurden."


Hier soll sich in den 30er Jahren auch eine Paddler-Unterkunft befunden haben, von wo aus Touren auf der Neiße und dem Schrot, unternommen wurden.